Kommunal-Wahlprogramm

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Wir sind das Original!


Seit 40 Jahren kämpfen wir für eine saubere Umwelt und der Kampf geht weiter. Im Rat der Stadt Kleve haben wir z.B. für einen Klimaschutzmanager gesorgt, die FFF-Bewegung unterstützt, von denen einige nun auch für uns kandidieren. 90% der Radwege-Anträge wurden von uns gestellt, Stadtplanung und Gestaltung wurden durch unsere Visionen vorangetrieben (vgl. unsere Vorschläge zur Gestaltung des Stadthallenumfelds und Kermisdahl-Gestaltung). Wir sind zurzeit noch eine sehr kleine Fraktion. Geben Sie uns Ihre Stimme und machen Sie uns größer. Dann wird aus Kleve eine nachhaltige energieautarke Stadt, die ihren grünen Charme behält.

Unsere Themen:

Nahmobilität im Lebensraum Innenstadt

Sicher, menschenfreundlich für Jung und Alt, umweltschonend und finanzierbar:

So sieht für uns Klever GRÜNE eine gelungene Nahmobilität – sprich, das problemlose Vorwärtskommen im Innenstadtbereich – aus. Im Klever Stadtrat wollen wir uns dafür einsetzen, dass die Weichen für eine Nahmobilitätswende gestellt und gute Lösungen für vielfältige Mobilitätsbedürfnisse gefunden werden.
Wir wollen weg von der selbstverständlichen Vorherrschaft des Autos und hin zu mehr Fuß-, Rad- und Busverkehr, weg von fossilen Treibstoffen und hin zur emissionsfreien Mobilität.

73 Millionen Räder gibt es in Deutschland, 46 Millionen Autos. Auf jedem fahrenden Rad sitzt eine Person, in vielen fahrenden Autos auch nur eine. 160 Millionen leere Autositze fahren durch die Republik und geschätzte 160 Millionen geschätzte Stellplätze vor dem Haus und auf den Plätzen werden dafür gepflastert. Das Auto frisst Fläche, die wir alle bezahlen. Für ein fahrrad- und fußgängergerechtes Kleve brauchen wir eine neue Infrastruktur!

Dies erfordert ein grundsätzliches Umdenken: Die Straßen und Parkplätze unserer Innenstadt sind mehr als nur Verkehrsraum für den fließenden und ruhenden Autoverkehr, sie sollen auch Raum für Aufenthalt, Treffen, Kommunikation und gefahrloses Spiel bieten. Daher betrachten wir Nahmobilität nicht nur als Teil der Verkehrsplanung, sondern als Gesamtkonzept der Stadtplanung.

Auf dem Weg zu einer emissionsfreien Innenstadt

Unsere Leitidee „Nahmobilität im Lebensraum Innenstadt“ sieht folgende konkrete Handlungsansätze für die praktische Umsetzung vor:

  • Ausweisung der gesamten Klever Innenstadt als Tempo-30-Zone
  • Kostengünstigere dezentrale Parkplätze um die Innenstadt herum, verbunden mit einem kostenlosen bedarfsorientierten
  • Shuttlebusverkehr in die Innenstadt. Die bisherigen Parkplatzflächen sollen in attraktive Bewegungs-, Treff- und Aufenthaltsflächen für den Fußgänger- und Radverkehr umgewidmet werden.
  • Einrichtung von Kurzzeit- und Anwohnerparkplätzen (auch für Arztpraxen o. ä.), die entsprechend gekennzeichnet werden
  • Erhöhung der Parkgebühren: Wer einen der wenigen noch gebliebenen Parkplätze in der Innenstadt nutzt, bezahlt eine wesentlich höhere Parkgebühr als bisher und finanziert damit die „autofreie Innenstadt“ mit.
  • Umgestaltung geeigneter Innenstadtstraßen gemäß dem niederländischen „Shared Space“-Konzept, das die gleichberechtigte gemeinsame Nutzung des Straßenraums durch verschiedene Verkehrsteilnehmer vorsieht. Verkehrsregeln werden hierbei durch gegenseitige Rücksichtnahme ersetzt.
  • Kinderfreundliche Umgestaltung des Innenstadtbereichs durch mehr Frei- und Spielraum für Kinder. Mögliche Maßnahmen sind etwa „Spielstraßen auf Zeit“, bei denen Straßen für Pkws nachmittags oder am Wochenende gesperrt werden, sowie verkehrsberuhigte Bereiche.
  • Hol- und Bring-Zonen vor Grundschulen, damit Kinder den letzten Teil des Weges zu Fuß gehen und nicht per Auto direkt bis vor die Schule gefahren werden
  • Ausbau des ÖPNV mit fairen Preisen und Einsatz von wasserstoffbetriebenen Bussen
  • Zentrale Umschlagplätze für Paketdienste und Auslieferung durch Lastenräder im privaten und gewerblichen Bereich: So können z. B. mit einem Lastenrad größere Einkäufe getätigt werden oder Händler ihre Kunden mit Waren beliefern. Auch der Zulieferverkehr in der Innenstadt kann so reduziert werden. (Mögliche Finanzierung durch den Verfügungsfonds des Integrierten Handlungskonzeptes).
  • Wiedereinführung von autofreien Sonntagen
  • Bus ‚on demand‘
  • Reaktivierung der Bahnstrecke Kleve-Nimwegen

Radverkehr

Seit Jahren liefern wir im Stadtrat Ideen, um den Radverkehr in Kleve zu stärken. Einiges wurde bereits umgesetzt, aber es geht zu langsam. Wir hoffen auf vermehrte Ratssitze für uns GRÜNE, um in der kommenden Legislaturperiode mehr Druck auf die Umsetzung der Maßnahmen ausüben zu können. Dabei arbeiten wir eng mit dem Kreisverband des ADFC und der von uns gegründeten Bürgerkampagne „Kleve fährt Rad“ zusammen.
Nicht nur aus Klimaschutzgründen muss jede Anstrengung unternommen werden, möglichst viele Menschen zum Fahrradfahren zu animieren. Die meisten Strecken, die zurückgelegt werden, sind unter 6 km lang – da ist das Rad oft schneller als das Auto. Aber Radwege müssen so sicher sein, dass sie auch von Schulkindern gefahrlos genutzt werden können.

Vorrangige Maßnahmen sind:

  • Lückenschlüsse für bereits bestehende Radwege, etwa zwischen Gemeindeweg (Materborn) und Mittelweg (Oberstadt). Ab Ende Gemeindeweg bis Anfang Mittelweg fehlt ein Radweg über die Dorfstraße und den Kirchweg in Materborn. Von Reichswalde kommend ist bereits ein großes Stück als Radfahrstraße deklariert, der Mittelweg selbst ist mit einem Radweg ausgestattet, der benutzt werden kann, aber nicht muss. Für das Stück dazwischen fehlt noch eine Lösung. Das können Schutzstreifen sein, aber auch eine Umwandlung zur Fahrradstraße ist denkbar.
  • Verbindung von Ortsteilen und Stadtkern: Wir möchten sternenförmig Radwege aus der Stadt hin zu den Ortsteilen anlegen, z. B. eine Fahrradstraße vom Moritzpark bis Materborn (Verlauf: Kolpingstraße über die Nassaueralle bis zur Weyerstege, Weyerstege mit Übergang Lindenallee und Triftstraße, Sackstraße bis Querallee). Mit einer Fahrradstraße in diesem Bereich wäre parallel zur Hoffmannallee eine schnelle Verbindung für die Radfahrenden zu realisieren. Die Ackerstraße ist bereits Fahrradstraße, braucht jedoch Anschlüsse in die Innenstadt und von der Königsallee Richtung Materborn und Reichswalde.
  • Fahrradweg Hochschule: Die Planungen für den Radweg von der Hochschule Rhein-Waal östlich des Kermisdahls über Nellewardgen bis Wardhausen – einer idealen Strecke für Schüler/innen, Studierende, Beschäftigte im Industriegebiet und Touristen/innen – sollten schnell in Angriff genommen werden.
  • Abbau von Gefahren: Hier besteht besonders dringender Handlungsbedarf an der Römerstraße. Der Radfahrer-Schutzstreifen nützt nichts, wenn Autofahrende ihn ignorieren. An der Ampel zur Ringstraße fehlen aufgeweitete Fahrradaufstellstreifen (ARAS genannt: breite rote Streifen, auf denen Radfahrende nebeneinander vor der Ampel stehen dürfen). Vom Stein-Gymnasium sollten Autos über die Brabanter Straße in die Oberstadt fahren, die Römerstraße Richtung Innenstadt sollte zur Einbahnstraße deklariert werden.
  • Parken für Räder: Mit einer Fahrradrampe könnte die Tiefgarage unter dem Rathaus für Fahrräder genutzt werden, etwa für städtische Mitarbeitende und Innenstadtbesucher/innen. (Die Linde auf dem Rathausplatz muss dafür nicht gefällt werden.)
  • Leihräder: Am Bahnhof sollte, wie in anderen Städten auch, eine Fahrradstation eingerichtet werden – mit Leihrädern, einer Fahrradwache und einer Fahrradpannenhilfe. Dies könnte etwa mit dem Theodor-Brauer-Haus oder SOS realisiert werden. Rad- und Autofahrende sind weder Feinde noch Konkurrenten. Im Gegenteil: Jedes fahrende Rad trägt zur Reduzierung des Autoverkehrs bei, dieser kann zügiger fließen und es gibt mehr freie Parkplätze. Wir wünschen uns eine echte Gleichberechtigung zwischen allen Verkehrsteilnehmenden.

Barrierefreiheit

Kleve als lebendige und attraktive Stadt für alle erlebbar zu machen und Mitbürger/innen mit eingeschränkter Mobilität eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, ist ein wichtiges Ziel grüner Kommunalpolitik. Dank unserer Anträge gibt es einen Aktionsplan Inklusion und eine halbe Stelle für Inklusion und Integration in der Klever Stadtverwaltung. Im Bereich Barrierefreiheit setzen wir uns für folgende Maßnahmen ein:

  • Barrierefreie Umgestaltung des Bahnhofs durch Einrichtung einer öffentlichen Rollstuhltoilette und eines schienengleichen Übergangs zur Van-den-Bergh-Straße
  • Barrierefreie Umgestaltung aller Bushaltestellen des ÖPNV
  • Umstellung aller öffentlichen Toiletten (z. B. der Rollstuhltoilette im Forstgarten) auf das Euroschlüsselsystem sowie Bereitstellung einer Rollstuhltoilette am EOC
  • Bessere Beschilderung des Innenstadtbereichs (vor allem der Fußgängerzone) bezüglich barrierefreier Einrichtungen; Installierung von taktilen und farblichen Markierungen, um die Barrierefreiheit für Sehbehinderte zu verbessern
  • Schaffung von finanziellen Anreizen für Geschäftsinhaber/innen, ihre Geschäfte barrierefrei umzugestalten (z. B. durch die Entfernung von Stufen). Dies ließe sich im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes (Förderprogramm wie das Fassaden- und Hofflächenprogramm sowie der Verfügungsfonds) realisieren.
  • Barrierefreier Zugang zur Schwanenburg als touristisches Highlight und identitätsstiftendes Wahrzeichen unserer Stadt. Notwendige Maßnahmen wären hier z. B. die Schaffung einer zusätzlichen Citybushaltestelle und eines Komfortstreifens im Kopfsteinpflaster sowie die Einrichtung einer Behindertentoilette im Bereich der Gerichtskantine. Die optimale Lösung wäre, wie von uns bereits seit langem gefordert, der Bau eines Lifts von der Stadthalle bis hoch zur Schlosstorstraße.
  • Verbesserung des barrierefreien Zugangs zum Museum Kurhaus (am Vorder- statt am Hintereingang) und Schaffung desselben zum Museum Koekkoek durch Installation eines Aufzugs All diese Handlungsansätze stellen nur einen Ausschnitt aus dem Spektrum zur Förderung der „Nahmobilität im Lebensraum Innenstadt“ dar. Nahmobilität verstehen wir als ganzheitlichen Ansatz, der sich auf die Bereiche Infrastruktur, Kommunikation, Service und Energie bezieht sowie Nahversorgung und Erholung als weitere Grundprinzipien miteinschließt. Sektorenkoppelung ist unser Ziel, mit der diese Bereiche intelligent verknüpft werden. Die zukünftige Stadt- und Verkehrsplanung soll im Rahmen von bürgerschaftlichen Beteiligungsformen erfolgen. Kinder, Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, Einzelhandel und die Gastronomie sind hierbei als Akteure einzubeziehen. Erst dann machen wir unsere Stadt mobil für die Zukunft!

Stadtentwicklung und Bauleitplanung

Das Stadtentwicklungskonzept ist über 10 Jahre alt. Es wurde gemeinsam mit den Bürgern der Stadt erarbeitet, jedoch hatte Kleve damals noch keine Hochschule. Daher plädieren wir für eine Fortschreibung des
Stadtentwicklungskonzeptes, so wie es auch mit dem Klimaschutzplan gemacht wurde. Durch dessen Fortschreibung konnte in diesem Jahr der Klimaschutzmanager eingestellt werden, nachdem wir Grünen diesen immer wieder vehement gefordert haben.

Wir Grünen stehen für eine lebenswerte, ökologisch verantwortungsbewusste Umgebung. Dafür haben wir in den vergangenen Jahren einiges auf den Weggebracht:

Radwege

Das Radwegekonzept entstand auf unsere stetige Initiative hin. Seit vielen Jahren fordern wir sichere und schnelle Radwegeverbindungen. Die Umsetzung des Konzeptes geht allerdings zu langsam voran, da die Verwaltung fast nur Maßnahmen umsetzt, für die „nur ein Pinseltopf benötigt wird“. So wurden
Einbahnstraßen für den Rad fahrenden Gegenverkehr geöffnet, Sperren weiter auseinandergesetzt oder abgebaut. Hier und da gibt es Bevorrechtigungen für den Radverkehr (ARAS = aufgeweitete Radfahraufstellstreifen), vor allem, wenn Fördermöglichkeiten das städtische Budget nicht überfordern. Um den
Radverkehr wirklich zu stärken, muss die Stadt auch Geld für teurere Umbaumaßnahmen bereitstellen. Das Radwegekonzept von 2008 bedarf dringend einer Aktualisierung. Wir haben die Kampagne „Kleve fährt Rad“ gegründet und sind damit auf Facebook präsent. An unseren Ständen erreichen wir viele Radfahrer, die uns Anregungen geben. Diese geben wir durch Anträge oder „auf dem kleinen Dienstweg“ weiter.

Minoritenplatz

Seit den 60er-Jahren steht der Minoritenplatz im Fokus der Stadtplaner. Damals war geplant, mehrere Mehrfamilienhäuser auf den Platz zu stellen. Anfang der 2000er-Jahre konnten die Grünen sich durchsetzen, dem Investor Multi-Development abzusagen, der eine vollständige Bebauung eines Einkaufscenters von der Kavarinerstraße/Hafenstraße bis zur Herzogbrücke geplant hatte. Auch Sontowski mit seinem immer noch überdimensionierten Gebäude konnte verhindert werden. Verschiedene Architekten haben teils sehr ansprechende Vorschläge gemacht, die in der Politik bisher nicht durchgesetzt werden konnte.

Aktuell gibt es die Planung des Architekten Podrecca, die die besondere Topographie berücksichtigt, einen Platz vorsieht (den wir Grünen uns aber lieber „grün“ vorstellen) und einen Bau, der VHS und Stadtbibliothek aufnehmen könnte. Der Vorteil: das Gelände bliebe im Besitz der Stadt. Die auf dem Platz stehende alte Linde muss erhalten werden, selbst wenn die noch ungenutzte Tiefgarage zur öffentlichen Fahrradgarage würde, könnte sie stehenbleiben!

Denkmäler

Die Grünen setzen sich seit langem für den Erhalt der denkmalwürdigen Bauten in Kleve ein. Mitglieder der Grünen-Fraktion sind eng vernetzt mit der Arbeitsgruppe Denkmäler im Klevischen Verein. Hier wurde eine Liste von ca. 500 denkmalgeschützten Häusern angelegt, die die Stadt regelmäßig zu Rate zieht. Aktuell hat der Rat den grünen Antrag, die Umwidmung in Denkmalbereiche z.B. in der unteren Herzogstraße, der unteren Heldstraße und der Spyckstraße prüfen zu lassen, einstimmig zugestimmt. Die Grünen setzen sich regelmäßíg dafür ein, sensible Bauvorhaben nicht hinter verschlossenen Türen, sondern öffentlich vorzustellen und zu diskutieren.

Ein Denkmal besteht nicht nur aus einem Gebäude. An der Tiergartenstraße ist zu erkennen, dass der umgebende Park bzw. Garten Bestandteil des Denkmals ist. Wir möchten, dass dies auch erkannt wird und nicht ständig Bestandteile dieser Denkmäler dem Abriss zum Opfer fallen (Brunnen, Gartenzäune, -tore, Fensterläden etc.) Die Tiergartenstraße ist ein Denkmalbereich, ebenso die Umgebung von Haus Koekkoek. Geplante Bauten müssen sich anpassen.

Altes Hallenbad

Eine komplette Bebauung des alten Hallenbadgeländes ist für uns ausgeschlossen. Wir können uns nur eine Reihenhauszeile an der Stadtbadstraße selbst vorstellen, die Grundstücke am Ufer dürfen keinesfalls bebaut werden. Wir möchten am derzeitigen Bestand möglichst wenig ändern und können uns vorstellen, das Hallenbadgebäude als Wohngebäude umzunutzen. Dies ist ressourcenschonender als jeder Neubau.

Der Bolzplatz soll weiterhin öffentlich bleiben, er könnte mit „Trekkershütten“ ausgestattet werden, um (Rad-)Wanderern für eine Nacht eine Übernachtungsmöglichkeit zu bieten. Dieses Fleckchen Erde ist zu schön und zu malerisch, um nicht genutzt zu werden bzw. einer Bebauung zugeführt zu werden.
Wir akzeptieren keine Verlängerung der Stadtbadstraße, denn wir wollen den Kanu-Verein erhalten und den Bolzplatz zu schützen. Das Ufer darf nicht bebaut werden, um Brutvögeln an dieser Stelle die nötige Ruhe zu geben.
Die Ansicht vom Ufer mit Blick auf Schwanenburg und Prinzenhof ist nicht umsonst seit über 100 Jahren eine der meist fotografierten Schokoladenseiten der Stadt. Und das muss auch so bleiben!

Rathaus

Wenn es nach uns gegangen wäre, wäre das Rathaus kein dunkler Klinkerbau mit dunklen Fugen und dunklen Fenstern. Dass es dort steht, wo es steht, finden wir richtig. Der Pastor-Leinung-Platz ist ein gerahmter Platz, der Veranstaltungen dienen kann.

Topographie

Im Bauausschuss gibt es immer wieder Anfragen, den Bebauungsplan höhenmäßig zu überschreiten. Meist wird dabei nicht berücksichtig, dass Kleves besondere Topographie permanent beachtet werden muss. So konnten wir verhindern, dass Häuser oben an der Weberstraße einen Meter höher gebaut wurden. Wer auf dem Sternberg steht und die Achse Richtung Schwanenturm betrachtet, sieht diese Häuser dennoch. Gegen den bestehenden Bebauungsplan konnten wir nichts unternehmen, aber ohne uns wäre die Sichtachse durch diese
Bauten weitaus mehr gestört gewesen.

Grünflächen/Bäume

Das Grüne sich für Grün in der Stadt einsetzen, liegt in unserer DNA. Wir kämpfen um jeden einzelnen Baum und so manches Prachtexemplar würde ohne uns schon nicht mehr stehen. Wir achten darauf, dass Bäume in den Bebauungsplänen berücksichtigt werden und können oft Mehrheiten finden, so dass Baufelder zugunsten ansehnlicher Bäume verschoben werden. Wir fordern seit Jahren die Überarbeitung der Gestaltungssatzung, damit die überall aus dem Boden schießenden 2-Meter-Plastikzäune verboten werden, genauso wie die
Steingärten, die immer öfter angelegt werden. Neue Bebauungspläne sehen inzwischen standardmäßig vor, dass mindestens 50 Prozent der Vorgärten begrünt werden müssen.

Für die historischen Gärten gibt es Parkpflegekonzepte, für den Neuen Park im Tiergarten von der Stadt, für den Alten Park hat der Klevische Verein eins erstellen lassen. Es ist schade, dass die Stadt nur ihr eigenes Konzept akzeptiert. Jedoch auch im Neuen Tiergarten passiert zu wenig. Warum ist der Obstgarten hinter der Gaststätte noch nicht angelegt? Warum will man die Hecken gleich so kräftig schneiden, dass der Autoverkehr noch besser zu hören, dann aber auch zu sehen ist? Großveranstaltungen sollten nur reduziert angeboten werden.

Warum ein Angrillen, wenn dieses im Zelt stattfindet und niemand den herrlichen Park bemerkt?
Wir Grünen konnten uns damit durchsetzen, dass die Veranstaltungen sich dem Historischen Park aus dem 17. Jahrhundert anpassen müssen und nicht, wie teilweise geplant, der Park sich den Veranstaltungen anpasst. Man hat ernsthaft daran gedacht Wege zu verbreitern, damit schweres Gerät vorfahren kann.

Innenstadt

Kleve wächst und die Aufgabe der Politik ist es, Platz für erforderlichen Wohnraum zu finden. Daher sieht das Stadtentwicklungskonzept vor, innerstädtische Flächen zu nutzen, um die Randgebiete zu schonen. Es gibt
Firmen in der Innenstadt, die ins Industriegebiet übersiedeln, das sind ideale Flächen. Auch mancher Riesengarten verträgt eine Hinterland-Bebauung. Die großen Gärten der denkmalgeschützten Tiergartenstraße sind damit natürlich nicht gemeint. Innenstadtverdichtung ist grüne Politik und daher akzeptieren wir Geschossbau in Kleve, der bis zu sechs Etagen hoch sein kann. In der Unterstadt, z. B. im Bahnhofsumfeld, ist das auch kein Problem, allerdings funktioniert das in den höher gelegenen Stadtteilen meist nicht. Dort können zu hohe Häuser die Sichtbezüge stören.

Ausblick auf kommende Themen in der anstehenden Ratsperiode:

XOX Gelände

Eine städtebaulich ideale Situation bietet das XOX-Gelände. Viele Altbauten erinnern an die Plätzchenfabrik, die in den 70er-Jahren geschlossen wurde. Hier und auch auf dem Gelände der Bensdorp-Kakao-Fabrik entstehen Wohnungen und Betriebe, die in die Umgebung passen, sehr modern sind und der angrenzenden Hochschule sowie den Bürgern der Stadt wirklich etwas bieten. Loftwohnungen, Gastronomie, Clubs und kleine Dienstleister zusammen in einer lebenswerten Umgebung, weil Altes bewahrt und Schäbiges behutsam entfernt wird.


Sporthalle Stadionstraße

Eine hohe Sporthalle oben an der Welbershöhe wäre von weitem zu sehen und würde das Bild der Stadt negativ beeinflussen. Wir haben daran mitgewirkt, die Sporthalle unterhalb des Klever Berges sozusagen in eine Kuhle zu legen, so dass sie optisch nicht stören wird. Die Sporthalle gehört auch zu den Anlagen für den Außensport des Gustav-Hoffmann-Stadions und nicht hinter den Fußballplatz des 1. FC, wo die Flächen auch als Parkplatz benötigt werden.


Schweinemarkt

Bevor man Bebauungspläne auf Investoren zuschneidet und diese schon mal planen lässt, hätte man dem Wunsch vor allem kleiner Fraktionen folgen müssen und die Politik fragen sollen, was sie sich für die Zukunft am Schweinemarkt vorstellt. Die Grünen haben mehrfach darum gebeten, ihre Vorstellungen einbringen zu können. Wir möchten hier ein ganz besonderes Quartier, möglichst autofrei, möglichst kleinteilig und begrünt. Eine riesige Parkgarage, die das hügelige Gelände erst einmal nivelliert, gehört ganz sicher nicht zu unseren
Vorstellungen. Wir möchten hier ruhige Wohnungen für Menschen, die im Innenhof in einem großen Gemeinschaftsgarten zusammenkommen können, in der Art der alten Beginenhöfe in den Niederlanden oder Belgien, die heute für derartige Wohnnutzungen dienen. Das können kleine Reihenhäuser in unterschiedlichen Größen sein, für Einzelpersonen, Paare, Wohngemeinschaften oder Familien. Ein innovatives Wohnprojekt, möglichst als Klimaschutzsiedlung.


Schulbauten

Seit Jahren setzen wir uns dafür ein, dass die Gesamtschulen vorrangig fertiggebaut werden. Dennoch sieht es so aus, als würde das KAG vor diesen Schulen fertig. Kein Wunder, dass Eltern ihre Kinder lieber wieder zu den Gymnasien bzw. zur Realschule schicken. Denn auch der Raum und die Lage spielt eine wichtige Rolle bei Elternentscheidungen bzgl. der Schulwahl.


Wir werden uns einsetzen für:

Mittel für innovative Projekte:
• zeitgemäße Mobilität, Quartiersvernetzung
• Fördermittel für Kommunen beantragen
• Radwegekonzept konsequent umsetzen
• Infrastruktur schaffen
• Mobilitätsachsen zwischen Quartieren schaffen

Vorliegende Planungen umsetzen:
• Öffentlicher, städtischer Wohnungsbau wird konjunkturbedingt Lücken füllen müssen
• Nachverdichten im innerstädtischen Bereich
• Einhalten des Stadtentwicklungskonzeptes und Klimaschutzplans und der Wohnungsmarktstudie für Kleve und den Kreis

Eine Basis zur beschleunigten Umsetzung bei den Genehmigungsbehörden
schaffen:

• Verfahren sollten möglichst beschleunigt werden, Engpässe beseitigen, Methoden vereinfachen.
• Viele Projekte dauern einfach zu lang! Wir hoffen, dass unser Bürgermeisterkandidat Rolf Janßen neuer Bürgermeister wird. Nur so ist gewährleistet, dass endlich Tempo aufgenommen wird.
• Aber: Qualitätssichernde Maßnahmen erhalten: Wettbewerbs- und Beteiligungsverfahren erhalten besondere Aufmerksamkeit!

Klimaschutz baulich umsetzen:
• Mitwirkungsbereitschaft bei Haus- und Grundeigentümer*innen entfachen
• Gebäudetechnik und Energieeffizienz durch Förderungen und EnEV selbstverständlich
• Nachwachsende, CO²-bindende, regionale Rohstoffe nutzen

Denkmalgeschützte Areale schützen und fördern
• Denkmäler nicht verbauen
• Tiergartenstraße, Bergstraße, Umgebung Koekkoek berücksichtigen
• Bedeutungsdimensionen städtebaulich in Bestandssituation einfügen

Quartiersentwicklung mit Konzept
• Bereits erfolgreiche Klimaschutzsiedlungen in Kleve, weitere sollen folgen.
• Bei der Quartiersentwicklung klaren Leitfaden folgen und an Kriterien halten (ggf. von außen prüfen lassen)


Wichtige Kriterien in der Stadtentwicklung sind besonders:

Ökologische Qualität:
• Ökobilanzierung beachten
• Mikroklima schaffen
• Biodiversität erzeugen
• Versieglungsgrad mit Augenmaß

Ökonomische Qualität
• Lebenszykluskostenberechnung
• Wandlungsfähigkeit erzeugen
• Umweltrisiken abwägen

Soziokulturelle Qualität
• Freiraumkomfort schaffen
• Emissions- und Immissionsbewertung beachten
• Barrierefreiheit planen
• Soziale und funktionale Infrastruktur schaffen

Nachhaltige Stadtentwicklung und die städtische
Energiewende

Natürlich weiß jeder, dass wir auch in Kleve geschickt auf die Folgen des Klimawandels reagieren müssen. Damit diese schöne Stadt auch für die nächsten Generationen liebens- und lebenswert bleibt. Wir können das wichtige Ziel durch den Umstieg auf erneuerbare Energien erreichen. Wir können dadurch Arbeitsplätze nicht nur erhalten, sondern sogar neue schaffen. Wie? Nun, zuerst verstärken wir die Wirtschaft, also Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft, Banken und Handel in ihrer regionalen Zusammenarbeit und helfen dann dabei, diese Kreislaufwirtschaft gewinnbringend für die Bürgerinnen auszubauen.


Erneuerbare Energien sind dafür die unbedingte Voraussetzung. Nur mit ihnen kann es gelingen, Kleve bis zum Jahr 2030 zu einer sozial gerechten, wirtschaftlich und ökologisch vernünftig handelnden Stadt zu machen.


Zu einer nachhaltigen Stadt:

  • Wir Grünen setzen uns daher dafür ein, dass in allen Lebensbereichen der Stadt Energie eingespart wird.
  • Alle öffentlichen Gebäude (Schulen, Verwaltungsgebäude, Museen) müssen energetisch saniert werden. Das muss monatlich durch ein sogenanntes Energiemanagement überprüft werden.
  • Um- und Neubauten müssen immer nach neuesten Standards gebaut werden. Denn das, was wir heute bauen, steht noch in 50 Jahren. Durch eine neue Art des Bauens erhalten wir Landschaft und Mobilität in einer gesunden Umgebung.
  • Private Sanierungen müssen durch die Stadt unterstützt werden.
  • Die Erzeugung von Strom und Wärme geschieht durch einen Mix aus erneuerbaren Energien.
  • Die Bürgerinnen müssen am Gewinn beteiligt werden, individuell durch Photovoltaikanlagen, Geothermie oder durch Beteiligung an energieerzeugenden Genossenschaften. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Stadtwerken. Auch bei der Erzeugung von Strom und Wärme können wir die Zusammenarbeit von Industrie, Gewerbe und anderen Partnerinnen fördern.
  • Damit können wir Geld in das Portemonnaie der Bürgerinnen bringen und Arbeitsplätze schaffen. Es muss uns zum Beispiel gelingen, durch die Verbindung von Thermokompaktanlage und Windenergie aus der Kläranlage auf Salmorth eine geschlossene Kraft-Wärme-Einheit zu schaffen. Die Daseinsvorsorge, die Versorgung mit Energie und Wasser, muss in den Händen der Stadt, der Bürgerinnen bleiben.
  • Der Anteil der erneuerbaren Energien am Klever Strommix beträgt heute zwar schon 50%. Was hält uns davon ab, ihn bis 2030 auf 100% zu steigern? Dann können wir auf die fossile Hälfte wie Strom aus Braun- und Steinkohle, gar Atomenergie verzichten.
  • Warum sollten wir nicht nur unsere Stadt, sondern auch andere Kommunen mit Strom versorgen?

Naturschutz

Dem bisherigen Wahlprogramm ist zu entnehmen, dass wir Natur- und Umweltschutz als Querperspektive durch alle Programm-Punkte begreifen. In unserer bisherigen Arbeit haben wir zwei Punkte des Naturschutzes
vorangetrieben, die auch noch in der kommenden Wahlperiode der Realisierung bedürfen. Das ist zum einen das Konzept ‚Insektenfreundlichen Kleve‘, das sich die Umweltdienste der Stadt auf ihre Fahnen geschrieben haben. In diesem Zusammenhang haben wir auch dafür gesorgt, dass ein Verbot von Schottergärten in die Bauplanung mit eingeführt wird.

Insektenschutz

Insekten nehmen schon allein aufgrund ihrer riesigen Artenvielfalt viele wichtige Rollen in Ökosystemen ein: Bodenverbesserer, Kadaver- und Kotverzehrer, Fischfutter, Bestäuber, „Schädlings“-regulierer, Vogelfutter…. Ihr dramatischer Rückgang in weiten Teilen Westeuropas zeigt auf, dass mittlerweile Ökosysteme als Ganzes gefährdet sind. Es ist ein Zusammenwirken von allen Ebenen in der Gesellschaft gefragt: vom Einzelnen bis zur Europäischen Union. Gerade eine Stadt kann hier vieles direkt bewirken und noch mehr im Zusammenspiel mit
weiteren Akteuren der Zivilgesellschaft und Privatpersonen. Wir Grünen fordern für eine grüne und bunte Stadt Kleve:

  • Beenden des Bt-Einsatzes gegen den Eichenprozessionsspinner (EPS). Dieses ist zwar kostengünstig und für den Menschen vermutlich unschädlich, aber es tötet auch sehr viele weitere Insekten, die an und unter den Bäumen leben. Aus gesundheitlicher Sicht besser ist das Absaugen der EPS-Nester, da damit die gefährlichen Haare sofort weg sind. Andere Arten bleiben fast völlig verschont. Parallel sollten Meisennistkästen aufgehängt werden und das Umfeld der entsprechenden Straßenzüge naturnah gestaltet werden, damit sich auch Schlupfwespen, Puppenräuber (ein raupenfressender Käfer) und weitere „Gegenspieler“ der EPS-Raupen ansiedeln können.
  • Nutzung der städtischen Grundstücke, um großflächige Lebensräume zu schaffen. Nur in großen, vielfältigen Lebensräumen können eine Vielzahl an Insekten und auch größeren Tieren leben. Hier sind sie vor schädlichen Einflüssen von Nachbarflächen wie Autoverkehr und Spritzmittel in der Landwirtschaft sicher. Insbesondere am Kermisdahl bietet es sich an, einen Komplex vom Steilhang über das Wasser mit zu schaffenden Flachufern und artenreichen Wiesen und Feldern bis zu den Birnenalleen zu schaffen.
  • Umsetzung und Ergänzung des Konzeptes für ein insektenfreundliches Kleve. Bisher wurden bei diesem Konzept die Gehölze ausgeblendet. Dabei konnten auf Weißdorn schon 400 Tierarten nachgewiesen werden, auf Stieleichen schon 1.000! Auch die insektenfreundlichsten Blumenarten kommen auf nicht mehr als 70. Deshalb sollten an vielen Stellen Forsythien und Rhododendron durch heimische Sträucher ersetzt werden.


Mehr Reichswald

Zum anderen geht es um das große Projekt ‚Mehr Reichswald‘, welches wir zusammen mit den Grünen in Kranenburg auf den Weg gebracht haben. Der Reichswald ist ein großer Schatz, den es noch zu heben gilt. Ziel unseres Projektvorschlages ist es, den Erholungswert, den Naturzustand, die Klimaschutzfunktion und den wirtschaftlichen Wert für die Umgebung des Reichswaldes/Ketelwald und Mookerheide zu sichern.

Als konkrete Maßnahmen fordern wir:
  • Herstellung eines Naturwaldverbundes alter Baumrestbestände
  • Ausgewählte Wege zu Naturwaldflächen zugänglich machen
  • Getrennte Wege für Reiterinnen, Mountainbikerinnen und Wanderer einrichten, um so den verschiedenen Bedürfnissen gezielter gerecht zu können
  • Naturerfahrungsräume im/am Wald für Kinder (siehe www.de.wikipedia.org/wiki/Naturerfahrungsraum)
  • Alte Wege (Römerstraßen) zugänglich machen
  • Den Erlebniswert des Waldes fördern: Berücksichtigung ästhetischer Aspekte im Waldbau, Aufbau einiger Sitzbänke, Informationsmöglichkeiten…
  • Wiedervernässung alter Feuchtbiotope
  • historische Plätze erlebbar machen (z. B. Reste der früheren bäuerlichen Waldnutzung, bronzezeitliche Hügelgräber oder Relikte der Weltkriege)

Zusammen mit Wald und Holz und Naturschutzorganisationen soll so der gesellschaftliche Wert des Waldes vergrößert werden. Davon können auch Betreiber von Cafés und Anbieter von Ferienwohnungen profitieren. Mit
dem Wohnwert für die Klever Bürger steigen auch die „weichen“ Standortkriterien für Firmen, die Fachpersonal nach Kleve locken wollen.


Zurück zur Natur – fangen wir mit den Kindern an

Um möglichst allen Klever Kindern vielfältige Naturerlebnisse zu bieten, soll den Klever Anbietern von Umweltbildungsveranstaltungen ein Fördertopf zur Verfügung gestellt werden. Damit können Veranstaltungen
z. B. im Rahmen des offenen Ganztags oder von Projektwochen finanziert werden.

Soziales

Kinder und Jugendliche

In Kleve ist die Kinderarmut ein nicht unerhebliches Problem. Die vorhandenen Hilfsangebote erreichen oft die bedürftigen Familien nicht. Hier bedarf es hoher Anstrengungen sowohl im vorschulischen, schulischen als auch
freizeitpädagogischen Bereich, um eine bestmögliche Förderung aller Kinder sicherzustellen. Da leistet Schulsozialarbeit wertvolle Arbeit und auch die Jugendhäuser bieten zahlreiche Unterstützungsangebote. Diese Angebote werden von uns weiter gefördert und sollen in Kooperation mit den verschiedenen Trägern unbedingt ausgebaut werden. Die Förderung dieses Bereiches ist die Schutzmauer vor Kindesmissbrauch.


Der quantitative und qualitative Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder und Jugendliche steht für uns weiterhin im Vordergrund. Sowohl im Bereich der Kitas als auch im offenen Ganztag ist die Platzzahl nicht bedarfsgerecht, weder bzgl. der Anzahl noch bzgl. der Betreuungszeiten. Ergänzend bietet Kleve zwar
zahlreiche wertvolle Kindertagespflegestellen an, die Verlässlichkeit der Betreuung ist aber in den Kitas eher gegeben. Der gebundene Ganztag wird von uns gegenüber dem offenen Ganztagsangebot an den Schulen bevorzugt unterstützt.

Begegnung im öffentlichen Raum

Uns Grünen ist es wichtig, die Bürgerinnen aller Altersgruppen in die Gestaltung unserer Stadt einzubeziehen. Kinder und Jugendliche haben zahlreiche Ideen für Kleve entwickelt. Es besteht großer Bedarf, die Aufenthalts- und Begegnungsmöglichkeiten im öffentlichen Raum attraktiver zu gestalten. Das fängt bei der Attraktivität der Spielplätze an, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen sollten. Weiter mangelt es an günstigen und attraktiven Freizeit- und Abendangeboten für Jugendliche und junge Erwachsene. Sowohl die Umfrage des Jugendamtes als auch das Projekt „Klever Sprossen“ haben das bestätigt und zeigen klare Vorstellungen auf, für deren Umsetzung wir uns gerne einsetzen, wie zum Beispiel einen Grillplatz am Spoyufer oder eine mobile Bühne auf dem Spoykanal. Kinder und Jugendliche sollten jährlich eine kostenlose Eintrittskarte in die vom Kulturamt organisierten Theater-, Musik- und Museumsveranstaltungen erhalten, damit die kulturellen Angebote generationsübergreifend besucht werden. Wichtig ist uns gemeinsam mit Kindern- und Jugendlichen und Seniorinnen verbindliche Mitsprachemöglichkeiten oder Gremien zu entwickeln.

Quartiersentwicklung

Quartiersentwicklung stellt für uns das zentrale Thema der nächsten Jahre dar. Gerade die aktuelle Zeit der Coronakrise zeigt, wie wichtig es ist, Möglichkeiten gegen die Vereinsamung im eigenen Haushalt zu haben. Das
generationsübergreifende Zusammenleben in den Nachbarschaften und Wohnvierteln muss gestärkt werden. Hierzu bedarf es in den einzelnen Wohnquartieren koordinierende, engagierte Personen (z.B. ein/e
Quartiersmanager*in) und oder Organisationen, die Begegnungsmöglichkeiten aufzeigen. Wir wollen die strukturell notwendigen Veränderungen vorantreiben und begleiten, wie die Schaffung bezahlbaren und barrierefreien Wohnraums, die Vernetzung des kulturellen Angebotes, das Vorhalten von Dienstleistungen im und um das jeweilige Quartier. Das betrifft sowohl die medizinische und therapeutische Versorgung, als auch Geschäfte und Gastronomie, Banken und Postämter.

Intergration und Inklusion

Die Themen Integration und Inklusion haben für uns eine hohe Priorität und stehen in engem Zusammenhang mit der Quartiersentwicklung. Denn Teilhabe, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist ein Grundrecht für alle Menschen in unserer Stadt, unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion, Herkunft oder Behinderung. Daher müssen wir Kleve barrierefreier gestalten. Dies betrifft sowohl den Zugang zu Informationen (u.a. mehrsprachig, digital) und Unterstützungsangeboten als auch bauliche Maßnahmen. Unsere Idee eines Aufzugs vom Kermisdahl zur Schwanenburg ist nicht nur aus touristischen Gesichtspunkten attraktiv, sondern stellt auch einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der Barrierefreiheit dar.

In Kleve ist durch das haupt- und ehrenamtliche Engagement vieler Akteure die Integration von Geflüchteten und Asylsuchenden auf einem guten Weg. Wir treten dafür ein, dass sich Kleve der Aktion Seebrücke anschließt und damit zum sicheren Hafen für weitere Menschen in Not wird. Wichtig wäre ein Gratis-Zugang zu Sport- und Kulturvereinen, Deutschkurse für Alle und mehr gemeinsame Begegnungsmöglichkeiten auf Märkten und Stadtfesten. Außerdem hoffen wir, dass der nächste Integrationsrat sich durch einen aktiven Vorsitz und Mitgestaltung des städtischen Lebens auszeichnet.

Forderungen:
  • Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder und Jugendliche
  • Einrichtung einer Stelle für Quartiersmanagement
  • Aufzug vom Kermisdahl zur Schwanenburg als Beitrag zur städtischen Barrierefreiheit
  • Anschluss der Stadt an die Aktion Seebrücke
  • Mehr Aktivität des städtischen Integrationsrates

Gute Schule = Lebensqualität für die Zukunft

In unserer Gesellschaft ist die Aussicht, ein gutes und erfülltes Leben führen zu können, immer noch abhängig vom Elternhaus und dem Bildungsgrad. Schule ist eine wichtige öffentliche Einrichtung, welche die Möglichkeiten für die gleichwertige Teilhabe in und an dieser Gesellschaft garantiert. Das bedeutet für
die Schulen, dass sie immer mehr Aufgaben übernehmen müssen, die über den Fachunterricht hinausgehen.


Schulsozialarbeit

Das ist der Grund, warum wir Grünen uns immer für die freiwilligen städtischen Leistungen für die Schulsozialarbeit eingesetzt haben. Das werden wir auch zukünftig tun.


Gleichbehandlung vom integrierten und gegliederten Schulsystem

Schule ist für uns ein Ort des längeren gemeinsamen Lernens und Lebens in einem sozialen Umfeld von Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten, Herkunft und Lebensgeschichte. Für die Klever Schulen bedeutet das:

  • Wir achten darauf, dass sich beide Arten von Bildungssystemen gleichermaßen gut entwickeln können, dass beide gleichberechtigt und gleichwertig sind. Deswegen fordern wir, dass erst die Schulen erweitert bzw. neu gebaut werden müssen, vor allen anderen städtischen Bauprojekten.
  • Es geht auch nicht, dass nur die Gesamtschulen die Aufgabe der Inklusion umsetzen müssen. Das ist ein unumgänglicher Auftrag an alle Schulen.
  • Wir Grünen achten den elterlichen Wunsch nach einer bestimmten Schulform, wünschen uns aber auch eine gleichberechtigte Beratung für beide Systeme in den Grundschulen. Solange sich eine Schulform noch entfalten muss, bedarf sie auch einer besonderen Förderung.


Inklusion

Inklusion bedeutet nicht nur Anerkennung von Vielfältigkeit, sie muss auch umgesetzt werden können. Das bedeutet nicht nur Barrierefreiheit auf allen Ebenen des Schulgebäudes, sondern auch ausreichend sonderpädagogische Unterstützung, wofür das Land verantwortlich ist.


Der pädagogische Wert von Schulräumen

Da für Schülerinnen und Lehrerinnen die Schule ein Ort ist, an dem sie einen beachtlichen Teil ihrer Lebenszeit verbringen, müssen die Gebäude –und nur für diese ist die Stadt als Träger verantwortlich- so gestaltet sein, dass sie schon von ihrer Architektur und Ausstattung her die besten Voraussetzungen für das Lernen
und soziale Leben bieten. Die unterschiedlichsten pädagogischen Modelle müssen auch den Raum finden, in dem sie umgesetzt werden können (z.B. im rhythmisierten Ganztag, im freien Lernen in Gruppen, im digitalen Unterricht). Auch Schulhöfe und Turnhallen sind wichtige Pfeiler des schulischen Lebens. Insgesamt sind alle Um- und Neubauten der Schulen mit erneuerbaren Energien als Träger der Energie- und Wärmeversorgung zu versehen.


Digitaler Unterricht

Die Corona-Pandemie hat verschärft deutlich gemacht, dass die Digitalisierung der Schulen endlich umgesetzt werden muss.
Wir Grünen fordern daher, dass die Schulen noch in diesem Jahr befähigt werden, digital gestützten Unterricht durchzuführen. Das beinhaltet, dass die Schulen mit entsprechenden Endgeräten und ausreichendem W-Lan-Zugang ausgestattet werden. An jeder Schule sind ITFachleute nötig (sogenannte digitale Hausmeister), die die Geräte warten.
Die Bezirksregierung hat die Möglichkeit, Lehrerinnen mit entsprechenden Spezialaufträgen auszustatten und zu befördern. Schülerinnen, die zuhause keinen Zugang zum digitalen Unterricht haben, müssen mit Leihgeräten ausgestattet werden, um dem Grundsatz der Bildung für alle gerecht zu werden. Für dieser Art stehen Finanzierungsprogramme von Bund und Land (Digitalpakt) bereit.


Schulbeförderung

Jeder Schülerin muss die Möglichkeit haben, die Schule der Wahl kosten- und gefahrlos zu erreichen. Wir Grünen halten es daher für ratsam, in Kleve das sogenannte Schokoticket kostenlos an alle Schülerinnen ab einer bestimmten km-Anzahl weiterzugeben.

Anerkennung

Die Qualität von Schulen wird heute nicht nur an den Leistungen der Schülerinnen gemessen, sondern auch an dem vorherrschenden Schulklima: wie das Schulleben gestaltet wird, welche außerschulischen Partnerinnen es gibt, wie kreativ und praxisorientiert der Unterricht gestaltet wird. Schulen sind der Nährboden für Mitwirkung und demokratisches Engagement. So setzen viele Schulen in Kleve z.B. das Programm „Schule ohne Rassismus“ um. Wir Grünen setzen uns daher für einen städtischen Preis „Gute Schule“ in Kleve (ähnlich wie der Umwelt- und Kultur-Preis) ein.

Forderungen:
  • Gleichbehandlung des integrierten und gegliederten Schulsystems
  • Fortsetzung der freiwilligen Leistungen für die Schulsozialarbeit
  • Priorität der Fertigstellung der Schulen vor allen anderen städtischen Bauvorhaben
  • Inklusion an allen Schulen
  • Rahmenbedingungen schaffen, um einen digital gestützten Unterricht an allen Schulformen zu ermöglichen
  • Schokoticket für alle Schülerinnen
  • Städtischer Preis „Gute Schule in Kleve“

Sport – als Ort sozialer Integration

Für Kleverinnen ist Sport und Bewegung von großer Bedeutung, egal ob im Verein oder vereinsungebunden. Neben seiner großen Bedeutung für eine gesunde Lebensführung ist Sport ein Ort sozialer Integration und interkultureller Bildung. Er dient dem gesellschaftlichen Austausch und Zusammenhalt. Das ist aber auch kein Automatismus. Hierfür bedarf es sowohl einer angemessenen Infrastruktur für Vereine, als auch der Schaffung attraktiver vereinsungebundener Orte zum Sport treiben. Dies muss sowohl für leistungsorientierte als auch weniger leistungsorientiertere Sportlerinnen gelten, unabhängig von ihrem Geschlecht:

Der Sportentwicklungsplan aus dem Jahre 2011, in dem Sportvereine, Schulen sowie Kindertagesstätten und deren Sportanlagen erfasst sind, muss dringend fortgeschrieben und die Umsetzung forciert werden. In Kleve gilt es hierbei auch den aktuellen Schulstätten- mit dem Sportstättenausbau miteinander zu
verknüpfen. Weiterhin muss der Sportentwicklungsplan um eine Prioritätenliste und einen strapazierfähigen, verlässlichen Zeitplan ergänzt werden. Der Erhalt von dörflicher Sportkultur und Vereinsidentifikation muss in dieser Sportentwicklungsplanung, die die Zentralisation der Sportstätten vorsieht, gewährleistet bleiben.

Kleve muss endlich eine für Sportgroßveranstaltungen entsprechend dimensionierte und mit einer Tribüne ausgestattete Eventhalle bekommen. Diese Eventhalle sollte auch der Hochschule Rhein-Waal und der freien Kulturszene zugänglich gemacht werden. Beim Bau oder der Erweiterung neuner Sportstätten muss auf die Barrierefreiheit geachtet werden, insbesondere im Umkleide/Sanitärbereich als auch bei z.B. Tribünen.

Wir bevorzugen Naturrasen. Wenn Kunstrasenanlagen unumgänglich sind, müssen beim Bau von Kunstrasenanlagen zukünftig neueste Entwicklungen bei CO2-neutralen Fußball-Kunstrasen beachtet werden. Es muss sichergestellt sein, dass nur diese zukünftig zur Anwendung kommen.

In der Klever Sportentwicklungsplanung soll auch der weitere Ausbau von Bewegungskindergärten sowie die Möglichkeit der sportlichen Nutzung von Schulhofflächen Berücksichtigung finden.
Überhaupt soll die Schaffung von frei zugänglichen Sport- und Bewegungsmöglichkeiten im öffentlichen Außenbereich für den selbst organisierten Sport forciert werden. Zum Beispiel durch Entwicklung deutlich
hierfür erkennbarer und geeigneter Sportgelegenheiten auf öffentlichen Grünflächen.
Die gegenseitige Zusammenarbeit von Hochschulsport und lokalen Sportvereinen soll gefördert werden. Zum Beispiel hat die Cricket-Mannschaft der Hochschule immer noch keinen geeigneten Platz.

Wir fordern die angemessene Berücksichtigung der „Kämpferherzen“ des VfR Warbeyens in der Sportentwicklungsplanung in Anbetracht der dortigen Entwicklungen der letzten Jahre. Zusammen mit dem 1. FC Kleve muss für den VfL Merkur Kleve endlich eine neue dauerhafte Heimat rund um das Gustav-Hoffmann-Stadion gefunden werden.

  • Renovierung der Tribüne des 1. FC Kleve, die die Nutzung einzelner Räumlichkeiten für beispielsweise Catering und sanitäre Einrichtungen ermöglicht, und dabei den Verfall der Bausubstanz verhindert.
  • Unterstützung von Initiativen, Schulen und Vereinen zur Senkung der Nichtschwimmerinnenquote bei Kindern und Jugendlichen.
  • Den Sport für alle Kleverinnen leichter zugänglich machen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft oder Behinderung.
  • Verlegung von CO2-neutralem Fußball-Kunstrasen, falls kein Naturrasen möglich
  • Fortschreibung des Sportentwicklungsplanes samt verlässlicher Zeitplanung

Kultur

Die Stadt Kleve hat ein reichhaltiges Kulturangebot. Das als Stiftung geführte Haus Koekkoek wird von den Klevern geliebt, Museum Kurhaus ist ein Leuchtturm, die Volkshochschule hat ein vielseitiges Angebot, das Stadtarchiv bewahrt nicht nur, es bietet einheimischen und auswärtigen Besuchern auch Forschungsmöglichkeiten unter sachkundiger Leitung. Wir haben auch eine gut geführte Stadtbibliothek, auch wenn wir uns dort mehr Veranstaltungen wünschen. Der Schwerpunkt „Kinder und Jugend“ sollte auch um attraktive Angebote für Erwachsene erweitert werden.
Ein zentraler Ort für die Stadtbibliothek und die Volkshochschule wäre auf dem Minoritenplatz durchaus vorstellbar. Die Stadt kümmert sich um diverse Kulturangebote im Bereich Theater und Musik. Das muss auch so bleiben!

Darüber hinaus sorgen Kunst- und Kulturinitiativen für weitere Angebote. Die Vernetzung und Koordination dieses stattlichen Kulturangebots müsste jedoch von Seiten der Stadt übersichtlicher dargestellt werden, z.B. mithilfe einer Kulturapp, die wir schon im Kulturleitplan des letzten Jahres gefordert haben.
Kultur und auch die Gestaltung der kulturellen Infrastruktur sind sicherlich keine alleinige Aufgabe der Stadt; sie wird geprägt von Künstlerinnen, Veranstalterinnen, Interessengruppen und Menschen mit kreativen Ideen.
Kultur in der Stadt ist somit mehr als Kultur von der Stadt.

Seit Jahren fordern wir daher eine/n Kulturbeauftragte/n. Das sollte eine vernetzende Person sein, die diese Aufgabe mit Leidenschaft und Kompetenz ausfüllt.


Den Kulturinitiativen fehlen Aufführungsräume. Mit dem Kulturzentrum Pannier sind wir auf einem guten Weg, aber dort können nicht alle Veranstaltungen stattfinden. Eine Lesung für 30 Personen erfordert einen anderen Ort als eine Comedyveranstaltung. Hier möchten wir einen Aufführungsort, zu dem auch die Kulturschaffenden der Hochschule Rhein-Waal Zugang haben.


Die kulturellen Alleinstellungsmerkmale Aussichtsturm, Weinkeller Remy, Eiskeller im Tiergarten, Bunker unter dem Marktplatz Linde und Schwanenburg-Museum sollten ernst genommen werden und ihre Zugänglichkeit endlich ermöglicht werden.

Die Parks in Kleve sind besondere Orte Europäischer Historischer Gartenkultur:
neben der Pflege des Neuen Tierparks steht die Wiederherstellung des Alten Tierparks noch aus. Wir möchten eine schrittweise Umsetzung der vorliegenden Konzepte. Kleve ist eine Kulturstadt, deren Schätze gesichert und gehoben werden müssen. Hier vereinen sich Moderne und Historie, landschaftlich und vom kulturellen Angebot her. Beides gilt es attraktiv zu präsentieren!


Forderungen:

  • Errichtung eines öffentlichen Gebäudes mit Volkshochschule und Bibliothekauf dem Minoritenplatz
  • Kulturapp
  • Kulturbeauftragte/r
  • Kulturzentrum
  • Wiederherstellung des Alten Tierparks